Mit Empörung reagieren die Münchner Grünen auf den Schulterschluss zwischen dem Münchner CSU-Vorsitzenden Ludwig Spaenle und den Organisator*innen der sogenannten „Demo für alle“.
Hedwig von Beverfoerde und Birgit Kelle übergaben dem bayerischen Kultusminister ein Forderungspapier, mit dem sie den Richtlinienentwurf zur Familien- und Sexualerziehung torpedieren. Ebenfalls bei dem Treffen anwesend waren Sabine Weigert von einer „Elternaktion Bayern“ und der „Homo-Heiler“ Manfred Spieker.
Wir fordern die CSU dazu auf, sich von der homophoben und rückwärtsgewandten selbsternannten „Demo für alle“ zu distanzieren und den Weg für eine zeitgemäße Sexualerziehung frei zu machen.
„Die geltenden Richtlinien sind 15 Jahre alt und bilden überhaupt nicht die Lebensrealität ab. Die neuen Richtlinien sollten dafür sorgen, dass Themen rund um Lesben, Schwule, bi- trans- und intersexuelle Menschen im Unterricht behutsam angesprochen werden und somit Jugendlichen dabei helfen, Verständnis für unterschiedliche sexuelle Orientierungen zu entwickeln und ihre sexuelle Orientierung zu finden. Dabei sind die neuen Richtlinien nicht einmal besonders progressiv. Dass die ‚Demo für alle‘ behauptet, dadurch werde die kindliche Persönlichkeit zerstört, ist ein Schlag ins Gesicht für Tausende Menschen in München. Kinder aus Regenbogenfamilien oder mit queerer Identität dürfen nicht als Menschen zweiter Klasse behandelt werden“, kommentiert Hermann „Beppo“ Brem, Vorsitzender der Grünen München.
„Diese Aktion des Vorsitzenden der Münchner CSU zeigt eindeutig, dass die CSU München trotz aller Beteuerungen nichts mit einem weltoffenen und liberalen München am Hut hat, sondern sich nach wie vor gegen Gleichstellung und Antidiskriminierung von LGBT*I* positioniert.“, ergänzt Stadträtin Lydia Dietrich von der Fraktion Die Grünen – rosa liste.
Die neuen Richtlinien zur Familien- und Sexualerziehung sind bereits seit Monaten fertig und bedürfen nur noch der Unterschrift des Bildungsministers. Er will nun die Forderungen der queer-phoben und aufklärungsfeindlichen „Demo für alle“ prüfen und die Richtlinien vorerst nicht in Kraft setzen.