CSU-Politiker demonstrieren gemeinsam mit „Lebensschützern“ gegen Selbstbestimmungsrecht von Frauen!

Selbsternannte „Lebensschützer“ von der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA, Augsburg) und der „Christdemokraten für das Leben Bayern“ (CDL, Murnau) haben für Freitag ab 14.30 Uhr eine „Mahnwache“ genannte Kundgebung vor dem Praxisgebäude (Hans-Stützle-Straße 20) angemeldet, in dem Schwangerschaftsabbrüche angeboten werden.

Die Grünen München werfen den selbsternannten „Lebensschützern“ vor, zum einen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen völlig zu ignorieren und zum anderen die Realitäten auf den Kopf zu stellen.

Nach der geltenden Rechtsetzung sind Abbrüche unter bestimmten, eindeutig geregelten Indikationen straffrei, die Frauen benötigen einen Beratungsschein und haben dann den Anspruch, den Abbruch vornehmen zu lassen.

Die Praxis in der Hans-Stützle-Straße erfüllt weit über München hinaus die Versorgung der Frauen, die sich zu einem Abbruch entschieden haben. Ohne diese Praxis müssten die städtischen und staatlichen Kliniken die Zahl der Abbrüche erhöhen.

Daher ist die Forderung der Abtreibungsgegner auf Schließung der Praxis ein völlig irrsinniges und reaktionäres Getöse. Das wissen natürlich auch die Untersützer*innen aus den Reihen der CSU, wie MdB Johannes Singhammer und MdB Julia Obermeier. Doch sie wollen ihre rückwärtsgewandte und frauenfeindliche Familienpolitik sowie die Bevormundung von Frauen durchsetzen.

Lydia Dietrich, Stadträtin der Fraktion Die Grünen – rosa liste: „Die selbsternannten ‚Lebensschützer‘ treiben ein teuflisches Spiel mit den Frauen und sie setzen sie unter massiven moralischen Druck. Sie nehmen in Kauf, dass Frauen bei Durchsetzung ihrer Forderungen wieder nach Holland fahren müssten, um Abbrüche vornehmen zu lassen. Eine liberale und moderne Familienpolitik sieht anders aus. Den Aktivisten und ihren verbündeten CSU`lern geht es um Druck, Repression und eine höchst frauenfeindliche Politik.“

Heidi Schiller, Vorsitzende der Grünen München, ergänzt: „Hier werden Forderungen wie vor 50 Jahren gestellt. Diese Aktivist*innen sind keine ‚Lebensschützer‘, vielmehr wollen sie ein völlig überkommenes Frauenbild propagieren. Wir Grünen setzen uns schon immer für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen ein und können diese unsägliche Kundgebung auf keinen Fall hinnehmen.“