Die Münchner Grünen kritisieren den geplanten Neubau des Parkhauses am Tierpark. Das Projekt ist unnötig, teuer und lenkt an den Wochenenden und in den Ferien noch mehr Verkehr in die ohnehin von schlechter Luft geplagte Stadt.
Gudrun Lux, Parteivorsitzende der Münchner Grünen, kommentiert: „An den allermeisten Tagen im Jahr sind die Parkmöglichkeiten, die es schon gibt, eh nicht ausgelastet. An Wochenenden und in den Ferien ist der Andrang größer. Es ist aber falsch, dann auf ein Parkhaus zu setzen und die Menschen damit gleichsam zu ermutigen, mit dem Auto in die Stadt und mitten in die Isarauen zu fahren. Im Gegenteil: Wir Grüne fordern Tierpark und MVG auf, endlich ein Kombiticket anzubieten. Es sollte doch möglich sein, sein Tierpark-Ticket online zu kaufen und damit auch gleich die umweltfreundliche An- und Abreise per U-Bahn oder Bus mit zu bezahlen. Die schwarz-rote Stadtratsmehrheit hat den Text des Bürgerbegehrens für saubere Luft beschlossen. Hier ist ein Projekt, mit dem sie sofort zeigen kann, dass es ihr damit ernst ist. Die Pläne für das Tierpark-Parkhaus müssen endlich vom Tisch!“
Katrin Habenschaden, Mitglied des Stadtvorstands und als Stadträtin auch Aufsichtsrätin der Münchener Tierpark Hellabrunn AG ergänzt: „Wenn SPD und CSU konsequent für die Verkehrswende stünden, dann müssten die laufenden Planungen sofort gestoppt werden. Offenbar können wir aber auf Schwarz-Rot nicht bauen, wenn es wirklich um Taten statt Worte für Saubere Luft geht.“
Wolfgang Geißelbrecht, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bezirksausschuss 18, ergänzt: „Statt immer nur auf das Auto als Fortbewegungsmittel zu setzen, müssen dringend Alternativen geschaffen werden. Wir fragen uns schon, warum schon bestehende Möglichkeiten nicht genutzt werden, warum zeigen die Hinweisschilder zum Zoo beispielsweise nicht die zahlreichen Park&Ride-Möglichkeiten an? Zudem könnte die Buslinie 58 von der Silberhornstraße über den Candidberg (unterhalb des 60er Stadions) Richtung Tierpark verlängert werden. Auch Pläne für eine Seilbahn über die Isar, die an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen ist, gibt es bereits. So könnten weitere umweltfreundliche Möglichkeiten zur Anreise geschaffen werden.“