Aktuelle Entwicklungen:
Der Widerstand der Tierschutzorganisationen und der Münchner Grünen zu den Wildtieren des Zirkus „Ringling Bros. and Barnum & Bailey“ zeigt anscheinend Wirkung. Der Circus Krone, an den die Tiere wohl geliefert werden sollten, sah sich gegenüber der Münchner Presse zu einem Dementi genötigt. Allerdings hinterlässt dieses Dementi eine Reihe unbeantworteter Fragen:
Wenn die Wildtiere nicht zum Circus Krone kommen sollen – obwohl dieser ausdrücklich als „Lieferadresse“ auf den Exportanträgen genannt ist – stellt sich zwangsläufig die Frage, wohin denn dann? Wurden die US-Behörden in die Irre geführt? Wie werden die Wildtiere eigentlich aktuell untergebracht und gehalten?
Man kann sich auch schlecht vorstellen, dass die beiden Lacey-Brüder zu diesem Thema nicht miteinander in Konktakt stehen. Aufklärung ist gefragt!
Wenn wir Grüne aus guten Gründen schon ganz allgemein der Meinung sind, dass Wildtiere nicht in Zirkusarenen gehören, dann umso weniger in Wanderzirkusse wie „Ringling Bros.“. Man kann sich ungefähr vorstellen, wie die Tiere bei einem Wanderzirkus gehalten werden – in den Zeiten, in denen sie nicht auftreten.
Wir Münchner Grüne bleiben jedenfalls an dem Thema dran, bis wir wissen, wo die „tierische Verfügungsmasse“ der „Ringling Bros.“ am Ende landen wird.
Und wir lassen grundsätzlich auch nicht locker, bis es ein endgültiges Verbot der Wildtier-Auftritte in Zirkusarenen gibt.
Pressemitteilung: Keine Wildtiere in Zirkussen!
Die Münchner Grünen fordern im Zusammenhang mit der geplanten Unterbringung der 15 Raubkatzen des amerikanischen Zirkus Ringling Bros. im Circus Krone die Haltung von Wildtieren in Zirkussen zu verbieten. Zirkusse können keine artgerechte Haltung ermöglichen. Die Tiere dienen ausschließlich zu Unterhaltungszwecken und werden ihrer natürlichen Lebensweise beraubt.
Hierzu erklärt Julia Post, Vorstandsmitglied der Münchner Grünen: „Die kleinen Gehege und die Vorführungen in der Manege führen zu einer hohen Stressbelastung der Tiere und in vielen Fällen zu Verhaltensstörungen. Der Leidensweg der acht Tiger, sechs Löwen und eines Leoparden von Ringling Bros. soll nun im Circus Krone weitergeführt werden. Wir Grüne in München fordern, dieser Leidensweg der Großkatzen war lang genug, jetzt muss ihnen ein erholsamer und artgerechter Lebensabend ermöglicht werden. Am besten auf einem Gnadenhof in den USA.“
Hermann „Beppo“ Brem, Vorsitzender der Münchner Grünen, ergänzt: „In vielen europäischen Ländern gilt bereits ein Wildtierverbot in Zirkussen. Wir hinken in der Gesetzgebung bisher hinter her, aber Tierschutz macht nicht an den Grenzen des Zirkus halt. Wir fordern, uns den europäischen Ländern mit dem Wildtierverbot in Zirkussen anzuschließen! Und bis dahin fordern wir Circus Krone auf, die Tiger nicht weiter in der Manege vorzuführen, sondern ihnen eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.“
Hintergrund: Der amerikanische Traditionszirkus Ringling Bros. and Barnum & Bailey schließt dieses Jahr. Es ist geplant, dass 15 Großkatzen aus den USA im Circus Krone untergebracht werden sollen. Die Münchner Grünen bekräftigen in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach einem generellen Verbot von Wildtieren in Zirkussen.