Inklusion bei S-Bahn und MVG

Die Münchner Grünen fordern von der Bahn, die S-Bahn-Stationen – mindestens auf Münchner Stadtgebiet – verlässlich barrierefrei zu halten und insbesondere defekte Aufzüge jeweils zeitnah zu reparieren. Auch bei der städtischen MVG sollten die bisherigen Erfolge im Bereich der Barrierefreiheit fortgesetzt werden. Für alle öffentlichen Nahverkehrsmittel fordern die Münchner Grünen MVV und MVG auf zu ermitteln, wie weit Hilfspersonen für mobilitätseingeschränkte Menschen eingesetzt werden können. Bei der Planung und Ausführung der Baumaßnahmen im Bereich der MVG sollten nicht zuletzt auch „kleine“ aber schnell wirksame Verbesserungen erzielt werden.

Hermann „Beppo“ Brem, Vorsitzender der Münchner Grünen, reagiert mit seiner Forderung an die Bahn auf die alltäglichen Erlebnisse von Betroffenen: „Es darf nicht sein, dass Menschen mit Bewegungseinschränkungen regelmäßig zu einer Odyssee durch München gezwungen werden, weil etwa eine ganze Zahl Aufzüge nicht funktioniert. Das ist einfach unzumutbar! Die Bahn sollte sich ebenfalls der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet fühlen und dafür alles Notwendige in ihrem Verantwortungsbereich unternehmen. Es ist auch ein Unding, dass im ÖPNV darauf vertraut wird, dass sich schon irgendjemand finden wird, der hilfsbedürftigen Menschen hilft. Bereits eine bessere Beleuchtung in den U-Bahnen und kleinere Verbesserungen bei der Gestaltung von Fahrkartenautomaten – wie etwa größere Schriftgrößen, entspiegelte Scheiben, Kontrastverstärkungen und die Platzierung der Informations-Schaukästen – könnten Menschen mit Seheinschränkungen helfen.“

Oswald Utz, Stadtrat der grün-rosa Fraktion im Rathaus, ergänzt: „Auch bei der MVG ist noch viel Luft nach oben. Besonders der Ein- und Ausstieg zu U-Bahn, Bus und Tram ist für viele mobilitätsbehinderte Menschen schwierig bis unmöglich. Insbesondere zwei Maßnahmen könnten schnell umgesetzt werden und für Verbesserungen sorgen:
1. Der Einsatz des Dauerkneeling beim Bus. D.h., die Busse werden ohne gesonderte Bedarfsanforderung bei jedem Anfahren einer Bushaltestelle abgesenkt.
2. Die „gelben“ Rampen am U-Bahnsteig, wie es sie z. B. bereits am U-Bahn-Halt Hauptbahnhof gibt.“
Es sei unverständlich, so Utz weiter, dass solche Maßnahmen von der MVG nicht umgesetzt werden. „In der Szene der Menschen mit Behinderungen hat man mittlerweile die Sorge, ob man sich nicht bewusst dieser Personengruppe verschließen will.“