Nach aktuellen Berichten hat der designierte Ministerpräsident Söder entschieden den Bau einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen auf 2021 zu verschieben. „Die Entwicklung der aktuellen Flugzahlen zeigen, dass es schlicht keinen Bedarf für den Münchner Flughafen gibt, eine dritte Start- und Landebahn zeitnah zu bauen. Anders lässt sich die erneute Volte der CSU schwer erklären“, findet der Vorsitzende der Münchner Grünen Sylvio Bohr die Entscheidung von Söder. „Der jahrelange Druck der Bündnisse und der gewonnene Bürgerentscheid zeigen Wirkung. Söder will aus wahltaktischen Gründen die 3. Startbahn aus dem Landtagswahlkampf raushalten. Die Menschen in der Region brauchen aber Planungssicherheit, darum muss die 3. Startbahn endgültig beerdigt werden“, so die Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen und Landtagskandidatin in München-Milbertshofen Katharina Schulze, MdL.
„Das Votum der Münchner*innen gegen die dritte Startbahn von 2012 war ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Attaching und in den Landkreisen Erding und Freising. An diesem muss sich auch die Staatsregierung orientieren und nicht durch die Hintertür oder der Änderung der Struktur der Flughafen-GmbH eine Entscheidung durchgepeitscht werden“, findet Schulze. Für Bohr „muss der Schwerpunkt auf die Vermeidung von Lärm- und Abgasemissionen verstärkt liegen. Die meisten innerdeutschen Flüge ergeben verkehrspolitisch wenig Sinn, hier wäre die Bahn gefordert weiterhin ihr Angebot zu verbessern und auszubauen.“
„Söder sollte sich ein Beispiel an Emmanuel Macron in Frankreich nehmen. Dieser hat mit dem Verzicht des Baus von Notre-Dame-des-Landes einen ökologisch und verkehrspolitisch umstrittenes Großprojekt beendet und die Menschen in den Mittelpunkt seiner Politik gestellt“, so Bohr, nachdem die französische Regierung vor ein paar Wochen das endgültige Aus des Flughafenprojekts bei Nantes erklärt hat. Für Schulze „stehen die Grünen am 14. Oktober mit einem alternativem Politikangebot zum Größenwahn und Gigantismus der Staatsregierung. Wir brauchen eine ökologische und soziale Modernisierung Bayerns sowie den Dialog mit den Bürger*innen statt einer Märchenstunde zu wesentlichen Themen und Entscheidungen.“