Anlässlich des 32. Jahrestags der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April fordern die Münchner Grünen, die Energiewende hin zu sauberer und sicherer Energiegewinnung mit aller Kraft voranzutreiben und endlich komplett aus der Atomenergie auszusteigen.
„Nie werden wir vergessen, wie es durch Fahrlässigkeit und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zum Super-GAU und durch gezielte Desinformation zum Tod und zu über Generationen verheerenden Krankheiten von Tausenden von Menschen gekommen ist“, so die Vorsitzende der Münchner Grünen Gudrun Lux. „Man muss es sich deutlich vor Augen führen: Da wurde und wird eine Energieform betrieben und jahrelang staatlich massiv gefördert, die nicht nur im Katastrophenfall Regionen auf Jahrzehnte, Jahrhunderte unbewohnbar macht, das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen nachhaltig schädigt und zu krassen Mutationen führt, sondern die auch noch Müll zurücklässt, der gleichsam ewig gefährlich strahlt – und wir wissen nicht, wohin damit. Auch finanziell sind die Folgen enorm: Selbst wenn alles störungsfrei läuft, wird die Lagerung des Atommülls noch unsere Urenkel Milliarden kosten.“
Für die Grünen sei das Ziel erst erreicht, wenn Deutschland zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt werde, so Lux weiter. Der komplette Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung sei der nächste Schritt. „Wir müssen weltweit umsteigen auf Energiegewinnung, die sicher, sauber und beherrschbar ist. Hier in Bayern könnten wir da eine Vorreiterrolle haben. Aber die CSU-Regierung versucht alles, um der Energiewende Steine in den Weg zu legen. Wir wollen, dass saubere Energie die richtigen Rahmenbedingungen hat, statt behindert zu werden. Mit der 10H-Regelung, die der Windkraft in Bayern faktisch einen Riegel vorschiebt, muss endlich Schluss sein.“
Besonders aufmerksam werden die Grünen den für 2018 geplanten Transport der abgebrannten und noch immer waffenfähigen Brennelemente aus dem Forschungsreaktor Garching ins Zwischenlager Ahaus beobachten. „Entgegen aller Vereinbarungen beim Start dieses Reaktors wird dort weiterhin mit angereichertem Uran gearbeitet. Unglaublich und fahrlässig“, so Lux. „Hier braucht es umfassende Sicherheitsvorkehrungen, damit die Großstadt München und das Umland nicht in noch größere Gefahr gebracht werden.“
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