Diskussion mit u.a. Claudia Roth und Gülseren Demirel Wahlen in der Türkei – Was geht es uns an?

Was braucht es für einen Weg zurück zur Demokratisierung der Türkei? Wie können die Bürgerrechte der türkischen Bevölkerung, insbesondere der Kurd*innnen, gestärkt werden? Welche Rolle spielen die bevorstehenden Wahlen in dieser Entwicklung? Welche Folgen hat die Politik in Deutschland und Europa für die Situation in der Türkei?

Zu einer Erörterung dieser Fragen laden die Münchner Grünen am Freitag, 22. Juni um 19.00 Uhr ins Eine-Welt-Haus in der Schwanthalerstraße 80.

Anlässlich des türkischen Wahlkampfs für die bevorstehenden Wahlen diskutieren die Bundestagsvizepräsidentin MdB Claudia Roth und Leyla Imret, ehemalige Bürgermeisterin von Cizre und Deutschland-Vorsitzende der prokurdischen HDP, über die Lage in der Türkei. Den Abend moderiert die Münchner Stadträtin und Kandidatin für den Bayerischen Landtag Gülseren Demirel. Begrüßt werden die Gäste vom Vorsitzenden der Münchner Grünen Sylvio Bohr.

Leyla Imret, als Kind aus dem kurdischen Cizre geflohen und in Deutschland aufgewachsen, kehrte 2013 zurück und wurde bei der Kommunalwahl 2014 zur Bürgermeisterin von Cizre gewählt. Nach ihrer Amtsenthebung 2015 musste sie 2017 aus der Türkei fliehen und kehrte nach Deutschland zurück. Sie berichtet von ihren Erfahrungen und von der aktuellen Situation in der Türkei. „Es ist furchtbar anzusehen, wie die Demokratie in der Türkei verschwindet“, so Gülseren Demirel. „Es ist wichtig, dass das Interesse und die Aufmerksamkeit in Europa für die dramatische Lage in der Türkei nicht nachlässt. Die demokratische Bewegung in der Türkei braucht mehr denn je unsere Unterstützung. Auch hierzulande brauchen kurdische Aktivist*innen unsere Unterstützung, zum Beispiel gegen die Verbote der Symbole der YPG und YPJ.“

Ebenfalls am 22. Juni, um 16.00 Uhr auf der Schwanthalerhöhe, wird in Anwesenheit von Claudia Roth in München der Angelika-Lex-Weg eingeweiht. „Ich freue mich über das Zusammentreffen beider Termine“, so Sylvio Bohr. „Angelika Lex setzte sich ihr ganzes Leben lang gegen Faschismus und für Menschenrechte ein. Sie vertrat Angehörige der Opfer der NSU und kämpfte unter anderem für die Aufklärung der Todesumstände der linken Aktivistin Andrea Wolf, die in Kurdistan 1998 vermutlich von türkischen Soldaten brutal ermordet wurde.“