Lesbische Frauen erfuhren während des 20. Jahrhunderts in Deutschland Unterdrückung – auch wenn der § 175 StGB nur Männern galt. Das ist bisher nur wenig bekannt. Zu diesem Thema laden die Münchner Grünen am 9. Juli um 19 Uhr anlässlich der Pride Week vor dem CSD (Christopher Street Day) ins frisch renovierte Eine-Welt-Haus in der Schwanthalerstraße.
Die Veranstaltung mit der Historikerin Dr. Kirsten Plötz legt den Fokus auf die lesbische Liebe in der Zeit der frühen Bundesrepublik. Plötz umreißt in ihrem Vortrag einzelne Bereiche der Repression und deren Auswirkungen auf das Leben der Frauen und ihrer Familien. Anschließend diskutieren mit Dr. Plötz auf dem Podium Marion Lüttig (LSVD Bundesverband Bundesverband), MdL Ludwig Hartmann (Fraktionsvorsitzender und queerpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion) und Mariella Kessler (Grüne Jugend Bundesvorstand). Die Vorsitzende der Münchner Grünen Gudrun Lux moderiert den Abend.
„Dass lesbische Frauen im 20. Jahrhundert persönliche und berufliche Repressalien ertragen mussten, das wird gerne abgetan, kleingeredet oder verschwiegen. Wir Münchner Grüne sind froh, dass wir mit Frau Dr. Plötz eine Expertin als Referentin gewinnen konnten, die die Erfahrungen lesbischer Frauen im zeitgeschichtlichen Zusammenhang beleuchtet, ihnen damit eine Stimme gibt und begangenes Unrecht aufzeigt. Das ist wichtige Bewusstseins- und Erinnerungsarbeit. Wir dürfen das nicht vergessen! Noch heute werden lesbische Frauen benachteiligt und diffamiert. Wir Grüne stehen an ihrer Seite und setzen uns unerlässlich für Gleichberechtigung aller Frauen, egal welcher sexuellen Orientierung, ein. Da ist noch einiges zu tun“, so Parteivorsitzende Gudrun Lux.