Entsetzen im BA
Bei der Diskussion um eine neu gegründete Elterninitiative „Erdlinge e.V.“, eine Elterninitiative, die eine Kinderbetreuung anbietet für Kinder von knapp 2 bis 6 Jahren zeigte sich, wessen Geistes Kind die SPD, CSU und FDP-Fraktion sind. Engagement von Eltern, die eine Betreuung für ihre Kinder selbst organisieren und damit hohes bürgerschaftliches Engagement einbringen, werden von den genannten Fraktionen nur widerwillig oder vereinzelt gar nicht unterstützt. Die grüne Fraktion im BA 6 zeigte sich über das Abstimmungsverhalten von SPD und CSU und FDP und über die vorangegangene Diskussion im Bezirksausschuss 6 Sendling entsetzt.
Das Angebot von Betreuungsplätzen in Sendling vor allem für unter 3jährige ist ungenügend, es liegt bei 42 %, wir brauchen also Betreuungsplätze. „Eigentlich hätten wir Hurra schreien sollen, wenn sich in unserem Viertel Eltern zusammentun und eine Kindertagesstätte gründen, die neue Betreuungsplätze schafft. Und dann noch mit dem sinnvollen und beeindruckenden Konzept eines Waldkindergartens. Dieses ehrenamtliche Engagement müssen wir würdigen und unterstützen,“ so Stadträtin Anja Berger. „Stattdessen werden die Erdlinge beobachtet, um zu sehen, wie viele der Kinder selbst laufen können und wie viele gefahren werden und ob diese E-Bollerwägen wirklich benötigt werden. Dieses Misstrauen dieser Einrichtung gegenüber verurteilen wir.“
Streitpunkt war der Antrag zur Bezuschussung von zwei Elektro-Bollerwägen, die der Waldkindergarten benötigt, um täglich mehrmals mit Kindern und Spielmaterialien zur Isar zu fahren. Es befinden sich keine Freiflächen an der Kita wie bei städtischen Einrichtungen. Elterninitiativen sind vor allem in der Anfangszeit finanziell schlechter ausgestattet als andere Einrichtungen der Stadt.
Elisabeth Robles (Vorsitzende des Unterausschusses Soziales) zeigte sich ebenfalls empört über das Verhalten von SPD und CSU und FDP und wies darauf hin, „dass es nicht sein kann, dass Antragstellenden soviel Misstrauen entgegengebracht wird und immer wieder die fachliche Sinnhaftigkeit von Anträgen massiv in Frage gestellt wird. Ich wünsche mir mehr Vertrauen zu den Menschen, die durch ihr ehrenamtliches Engagement Sendling liebenswert machen.“
„Ich kann das Verhalten der anderen Fraktionen nicht verstehen, wir benötigen ein dringendes Umdenken in diesem BA,“ so Rene Kaiser Fraktionssprecher von Bündnis 90/ Die Grünen, „das neue, erhöhte Stadtteilbudget soll genau das ermöglichen und wir streiten über den Sinn der Maßnahme.“
SPD und CSU und FDP setzten sich dann mit einem Kompromiss durch, einen der benötigten E-Bollerwägen zu bezuschussen. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen sind erleichtert, dass wenigstens einer der E-Bollerwägen mitfinanziert wird, auch wenn 3 Mitglieder der SPD-Fraktion nicht mal dies mittragen wollten.