Die Münchner Grünen haben Leitplanken zur städtebaulichen Entwicklung im Münchner Nordosten nahezu einstimmig beschlossen. Dabei fordern sie, dass diese „kompakt, urban, grün, nahmobil und bezahlbar“ Wohnraum schaffen müsse.
Sowohl gelte es wertvolle Grünflächen zu schützen, als auch ein urbanes, kompaktes und gemischtes Stadtquartier mit einem möglichst hohen Anteil an dauerhaft preiswerten, geförderten, städtischen und genossenschaftlichen Wohnungen zu schaffen. Hochwertige ökologische Flächen, wichtige Grünverbindungen und überregional vernetzte Frischluftschneisen sowie landwirtschaftliche Flächen sollten erhalten bleiben. Es müsse lebendige Erdgeschosszonen, attraktive öffentliche Räume und eine urbane Gebäudehöhe von bis zu acht Geschossen geben, die mit einer maßvoll abgestuften Geschosshöhe sensibel auf die bestehenden Wohnsiedlungen und Dorfkerne in direkter Nachbarschaft reagieren sollten.
Besonderes Augenmerk wollen die Grünen darauf legen, dass das neue Stadtquartier autofrei ist, das heißt, dass Fuß- und Radverkehr Priorität haben und eine sehr gute Erreichbarkeit mit dem dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewährleistet wird. Die Bürgerbeteiligung müsse umfassender geschehen. So sollten nicht nur die derzeitigen, sondern auch mögliche künftige Anwohner*innen einbezogen werden. Dafür sei ein Bürgergutachten das geeignete Instrument.
Die Grünen bekennen sich in ihrem Beschluss zur vom Baugesetzbuch vorgesehene Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM). Wenn im Münchner Nordosten eine SEM durchgeführt werde, müsse diese als kooperatives Verfahren durchgeführt werdne, mit dem Ziel, ein abgestimmtes, durchdachtes und vernetztes städtebauliches Gesamtkonzept umzusetzen, fordern die Grünen in dem Parteitagsbeschluss. Aufgrund des hohen städtischen Grundstücksanteils habe die Stadt München hierfür beste Voraussetzungen.
Dominik Krause, Vorsitzender der Münchner Grünen:
„Das ist ein deutliches Signal für eine soziale und ökologische Siedlungsentwicklung im Münchner Nordosten. Nur mit dem Instrument der SEM kann gewährleistet werden, dass bis zu 90 Prozent geförderter beziehungsweise genossenschaftlicher und damit bezahlbarer Wohnraum entstehen.“
Gudrun Lux, Vorsitzende der Münchner Grünen:
„München braucht bezahlbare Wohnungen und neue, attraktive Stadtviertel, wo Menschen gut und nachhaltig leben können. Wenn man bis achtgeschossig baut und in einem autofreien neuen Stadtteil Verkehrsflächen einspart, kann man beides schaffen: Platz für bis zu 30.000 Menschen und den Erhalt wertvoller Grünflächen.“