Mit dem Erstarken populistischer Parteien in Europa ist auch der Antiziganismus wieder salonfähig geworden, die Diskriminierung und Ablehnung von Sinti und Roma. Auf Einladung der Münchner Grünen wird Romeo Franz, der erste Sinto im EU-Parlament, diesen Samstag, 18. Mai, über seinen Kampf gegen die Ausgrenzung von Minderheiten berichten, speziell über die Situation der Sinti und Roma. Die Diskussionsveranstaltung beginnt um 11 Uhr im Restaurant Lisa & Johnny Kemo in der Grohmannstraße 61. Neben Romeo Franz werden die Grüne Landtagsabgeordnete Gülseren Demirel, Dr. Florian Roth, Fraktionschef der Grünen im Münchner Rathaus, sowie Alexander Diepold zu Gast sein. Diepold ist Geschäftsführer von „Madhouse“, einer Organisation, die Jugendarbeit für Roma und Sinti macht, sich aber auch in der Erinnerungsarbeit engagiert. Nach einer kurzen Einführung von Gülseren Demirel, Florian Roth und Alexander Diepold wird Romeo Franz einen Vortrag halten, anschließend besteht für die Besucher*innen die Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.
Romeo Franz (52) ist gebürtiger Pfälzer und EU-Abgeordneter der Grünen sowie erfolgreicher Jazz-Musiker. Er hat sich jahrelang für Bürgerrechte engagiert und setzt heute als Grüner Abgeordneter seinen politischen Schwerpunkt auf den Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Populismus und für ein vielfältiges, freiheitliches Europa. Der Schutz von Minderheiten ist ihm besonders wichtig, auch wegen der eigenen, persönlichen Erfahrung als deutscher Sinto: Ein großer Teil seiner Familie ist im Holocaust ermordet worden. Auch vor diesem Hintergrund macht ihm der Rechtsruck in Europa große Sorgen. Romeo Franz zog 2018 als Nachrücker als erster Sinto ins Europaparlament ein und kandidiert jetzt wieder auf dem aussichtsreichen Listenplatz 10.