Dass grüne Themen mehrheitsfähig sind, hat sich bei der letzten Sendlinger Bezirksausschuss-Sitzung am 8. Juni gezeigt. Im Unterausschuss „Planen, Bauen, Wohnen“ gab es einen Antrag zur Nachverdichtung. „Hier würde wieder ein Stück Lebensraum für Mensch, Pflanze und Tier verlorengehen“ gibt die Grüne Dagmar Irlinger mit Nachdruck zu Bedenken. Der Antrag betraf die Meindlstraße. Dort soll bereits im schönen Garten des ehemaligen Pfarrhofs, der unter Denkmalschutz steht, gebaut werden, was vom BA abgelehnt wurde. Nun meldet auch der Nachbar Begehrlichkeiten an. Dort sollen im Hinterhof neue Wohnungen entstehen, und dafür muss der wunderschön begrünte Innenhof weichen. Das will der Sendlinger BA auf Irlingers Initiative hin nicht unterstützen, das Bauvorhaben wurde einstimmig abgelehnt.
Veränderung gewünscht wird dafür bei der Flößergasse. „Wir wollen dort den Öffentlichen Raum neu denken“, sagt der Verkehrsplaner Lukas Raffl, grünes Fraktionsmitglied und Beauftragter für Fuß- und Radverkehr. „Deswegen freut es mich, dass wir unser Mitspracherecht bei den Planungen zur Flößergasse/Zechstraße genutzt haben“. Raffl bezieht sich auf ein ganzes Paket an Änderungsvorschlägen zum vorgelegten Beschlussentwurf des Planungsreferates: Mehr Radstellplätze, Ladezonen und eine Mobilitätsstation; die Fahrbahnbreite soll verringert werden, damit zu Fuß Gehende und Radfahrende mehr Platz haben. Die Kreuzung an der Flößergasse/Zechstraße soll optisch so gestaltet werden, dass sie für alle Verkehrsteilnehmer*innen sicher nutzbar ist. Beim Neuhofener Platz soll mit einem Belag, der sich von den Fahrbahnen unterscheidet, der Platzcharakter hervorgehoben werden. Mit Unterstützung der SPD und der Fraktion aus FDP und ÖDP wurde diesen Vorschlägen mehrheitlich zugestimmt. Sie werden nun dem Planungsreferat übermittelt.