08. Mai 1945: Wir müssen uns erinnern

Der 08. Mai 1945 war der Tag, an dem die deutsche Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation unterzeichnete. Und auch heute steht der 08. Mai als Gedenktag für das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus. Es ist der Tag der Befreiung, der Tag, an dem der Nationalsozialismus und seine vielen Täter*innen, Profiteur*innen und Mitläufer*innen besiegt wurden.
In München wurde bereits am 30. April mit dem Einmarsch der Rainbow-Division das Nazi-System beendet und die „Hauptstadt der Bewegung“ befreit.

Auch heute, 76 Jahre nach Kriegsende, dürfen wir niemals vergessen, was damals passiert ist. Es ist ein Tag des Gedenkens an die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, Sinti*zze und Rom*nja, an die behinderten und queeren Menschen, die ermordert wurden.

Wir müssen uns erinnern. Um es mit den Worten des Shoa-Überlebenden Primo Levi zu sagen: „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ Wenn wir unsere Demokratie schützen und stärken wollen, wenn wir die Nazidiktatur aufarbeiten wollen, dann brauchen wir Erinnerungskultur. Immer noch gibt es bei der Aufarbeitung der deutschen Verbrechensgeschichte Lücken: Der Nationalsozialismus muss weiter konsequent aufgearbeitet werden und auch die bisher weniger beachteten Opfergruppen wie die sogenannten „Asozialen“, „Berufsverbrecher“ und „Euthanasie“-Opfer müssen durch eine angemessene Entschädigung anerkannt werden.

Einer der wichtigsten Anker einer guten Erinnerungskultur sind aber auch die Gedenkstätten: Sie leisten mit Ihrer pädagogischen und wissenschaftlichen Arbeit einen essenziellen Teil zur weiteren Aufarbeitung der Verbrechen der Nationalsozialisten. Im Entwurf unseres Bundestagswahlprogramm fordern wir daher die finanzielle Förderung von Forschungsarbeiten und die Weiterentwicklung der Arbeit der Gedenkstätten.

Wir Grüne München sind eine antifaschistische Partei. Wir stellen uns an die Seite derjenigen, die von Neonazis und Rechtspopulisten verfolgt und angegriffen werden. Wir werden uns auch weiterhin für unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat einsetzen: In den Parlamenten, im Stadtrat, in den Bezirksausschüssen und auf der Straße!