Auch wenn man jetzt nicht vor Ort in Kabul auf dem Flughafen helfen kann – und trotzdem wünscht, dort vielen verzweifelten Menschen die Flucht vor den Taliban ermöglichen zu können – kann man etwas tun!
Man kann in einem fernen Land wie Deutschland, das 20 Jahre eine besondere Verantwortung in Form vielfältiger Aufbauhilfe (militärisch wie zivil) bis vor kurzem wahrnahm, zeigen, dass man nicht unbeteiligt ist, nicht kalt gelassen wird von den jüngsten Entwicklungen dort!
Wir können als Münchner*innen, als Deutsche, als Europäer*innen, als Menschen und auch als Bündnis90/Grüne aufstehen und zeigen, dass wir Anteil nehmen! Wir tragen damit jegliche Formen der Sofortmaßnahmen, der Luftbrücke und damit des SCHUTZES mit, die eingeleitet werden, stattfinden und schon absolviert worden.
WIRKSAMKEIT entsteht auch durch das MITTRAGEN von Entscheidungen – und durch EMPHATIE (für die dort Leidenden (das afghanische Volk, das aus mehreren, sehr verschiedenen Volksgruppen besteht, um sein/ihre Einheit ringt und teilweise um das nackte Überleben fürchten muss) und für die Leidenden hier (Afghanische Geflüchtete und ihre Angehörigen und deutsche Soldat*innen und ihre Mitarbeiter*innen). Alle fürchten eine deutliche Verschlechterung der Lage in diesem kriegsgeschädigten Land, das Jahrzehnte schon keinen Frieden mehr kennt.
Eine Demonstration auf einigen Münchner Plätzen (Mariahilfplatz, Gärtnerplatz und vor der Staatskanzlei) wird in dieser Nacht und in der Welt des kommenden Tages in Kabul keinen großen Unterschied machen. – ODER DOCH? Es war eben nicht nur München am Mo, 16.08,, sondern auch Köln und vor allem Berlin am Di, 17.08. – und insgesamt 8 deutsche (Groß)städte, die die Abende für Forderungen, die Nächte zum Aufschrei nutzten, um die Dringlichkeit von der Straße in die politischen Räume zu bringen.
Dieter Janecek (MdB), unser Direktkandidat für München West & Mitte und Vaniessa Rashid, Direktkandidatin für München Ost zur Bundestagswahl 2021 – beide aktuell stark im Wahlkampf unterwegs – ließen es sich nicht nehmen, persönlich einzustehen für Solidarität mit den flüchtenden, schutzsuchenden Afghan*innen. Die vom Münchner Flüchtlingsrat und der Seebrücke organisierte Demo vereinte all jene Menschen in München in Sorge, Anteilnahme und Entschlossenheit, denen eine sofortige Rettung und selbstverständliche humanitäre Hilfe als eine absolute Notwendigkeit am Herzen liegt.
Wir haben als Demonstrierende den teilweise verzweifelten, teilweise mutigen afghanischen Mitbürger*innen, den anwesenden Medien, der reichlich vertretenen Polizei und uns gegenseitig gezeigt, dass es ein gemeinsames Empfinden und Bedürfnis für Gerechtigkeit, den Wunsch nach Schutz und Gleichberechtigung und vor allem: FRIEDEN gibt.
Nicht zuletzt haben die laut von afghanischen Mitbürger*innen geschilderten, tragischen Schicksale und aktuellen Begebenheiten klar gemacht, dass zur Zeit im Land am Hindukusch Menschenrechte mit Füßen getreten und gesellschaftlicher Fortschritt massiv vernichtet wird.
Das ist nichts, was man stillschweigend hinnehmen sollte, wenn man die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte einigermaßen kennt!
Bündnis90/Die Grünen ist eine moderne Partei und uns liegt neben dem Wohlergehen der Erde vor allem das Wohlergehen der Menschen (und auch der Tiere) am Herzen. Die Achtung des Lebens, der Respekt des Individuums und das positive Miteinander sind zentrales Herzstück unserer Überzeugung und Antrieb, unermüdlich tätig zu werden.
Indignez vous! Empört Euch!
(Zitat Stéphane Hessel)
(c) fotos: privat, A. Callam