Die Münchner Grünen kämpfen für mehr frei nutzbare Flächen für die Münchner*innen und gegen eine weitere Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. In Zeiten der Klimakrise müssen diese Räume lebenswerter und damit auch grüner werden.
Die Coronakrise hat zuletzt offengelegt, wie enorm die Bedeutung öffentlicher Räume und ihre konsumfreie Nutzung zugenommen hat – gerade für die Bürger*innen einer Großstadt wie München. Die Münchner Grünen fordern daher, bei der Gestaltung und Belegung des öffentlichen Raums langfristiger und umfassender zu denken. Hierbei geht es insbesondere auch darum, die innerstädtischen Grünanlagen und die Räume an der Isar zu entlasten.
Konkretes Beispiel: Die Grünen München sprechen sich gegen eine Verlängerung des Frühlingsfests auf der Theresienwiese aus. Der Nutzung der Fläche liegt zum einen ein umfangreich ausgehandelter Rahmen zwischen Stadtrat, Referaten und Bezirksausschüssen zugrunde, zum anderen wurde in der Coronazeit sichtbar, wie dringend die Fläche gebraucht wird, um Münchner*innen Möglichkeiten des konsumfreien Aufenthalts zu bieten. Auch die Flächennutzung durch die IAA hat gezeigt, dass die Münchner*innen ihren öffentlichen Raum nicht einfach hergeben möchten – deshalb hat der Stadtrat nachverhandelt. Dass der Freistaat für die nächste IAA nun Flächen im Englischen Garten oder an der Alten Pinakothek ins Spiel bringt, ist für die Grünen München untragbar.
Es drängt sich das Bild auf, dass an vielen Stellen eine Eventisierung des öffentlichen Raums angestrebt wird. Gerade in einer immer dichter werdenden Stadt widerspricht dies den Bedürfnissen der Bevölkerung. Die Münchner Grünen stehen für eine Aufwertung unserer Flächen, für klare Konzepte der Nutzung und keine ständigen Ausnahmeregelungen zu Lasten der Münchner*innen und München.
„Die wegen Corona veranstaltungsarme Phase hat gezeigt, wie stark der Bedarf der Menschen an konsumfreiem öffentlichem Raum für Sport und Naherholung ist. Am Beispiel der Theresienwiese sieht man: Die Zeiten, in denen das möglich ist, sind eingeschränkt. Die verbleibenden veranstaltungsfreien Phasen wollen wir erhalten und mit allgemein zugänglichen, möglichst kostenfreien Freizeitangeboten attraktiv gestalten“, sagt Svenja Jarchow, Vorsitzende der Grünen München.
Die bereits bestehenden Vereinbarungen für diese öffentlichen Räume, sollen bestehen bleiben, um die wertvollen Flächen im Sinne der Menschen zu schützen.
„Wirklich wichtig für die Stadt ist eine Entwicklung unserer Freiflächen im Sinne einer Klimaresilienz und der Schaffung dauerhafter Grünflächen. Das steigert die Lebensqualität vor Ort. Einige öffentliche Plätze bieten hierfür enormes Potenzial, das nicht ausgeschöpft werden kann, weil allzu oft die Konkurrenz mit kommerzialisierten Veranstaltungen zu groß ist. Wir halten eine Ausweitung dieser Tendenz nicht mehr für zeitgemäß“, sagt Joel Keilhauer, Vorsitzender der Münchner Grünen.
Das Beispiel der Theresienwiese macht deutlich: Eine große Mehrheit der Bürger*innen unterstützt diese Forderung und spricht sich immer wieder für eine teilweise Begrünung der Theresienwiese aus. Der Fraktionssprecher der Grünen im ortsansässigen Bezirksausschuss 2 und stellvertretende Vorsitzende der Grünen München, Arne Brach, erklärt: „Die Klimakrise sorgt für eine enorme Aufheizung der Stadt, der wir entgegenwirken müssen. Dazu gehören insbesondere Bäume in Straßen und auf Freiflächen, auch mehr Grünflächen insgesamt. Das hat für uns Priorität und wir spüren hier eine große Unterstützung der Bürger*innen vor Ort. Karge Flächen wie die Theresienwiese oder nutzlos versiegelte Flächen können wir uns in München so nicht mehr leisten.“
Foto: Martinus KE, CC BY-SA 4.0