„Es kann nur eine geben“ – dieser zentralen Botschaft des Patriarchats wurde bei der Frauenvollversammlung 2023 eine kraftvolle Absage bereitet. Die Teilnehmer*innen erarbeiteten sich in zwei Workshoprunden gemeinsam, wie sie konkret Banden bilden und Solidarität im (politischen) Alltag leben, um Platz und Sichtbarkeit für die Vielen zu schaffen. Die Workshopleitung wurde von Ursula Harper und Sophie Ahrenberg übernommen.
„Wir Grüne haben die Vision einer Gesellschaft, in der sich alle frei entfalten können“ hob Helga Stieglmeier, frauenpolitische Sprecherin der bayerischen Grünen, hervor. Die Künstlerin Jovana Reisinger zeigte den Weg dorthin auf: „Was wir brauchen ist Schwesternschaft und Solidarität unter FLINTA*. Und die Verantwortung der Männer.“
Auch das Parallelangebot für Männer, die für sich im Sinne des Powersharings Strategien und Wege entwickeln wollten, wurde gut angenommen. Powersharing ist das Gegenstück von Empowerment, also etwas das Menschen tun können, wenn sie von gesellschaftlichen Ungleichheiten profitieren.
Vasiliki Mitropolou fasste die Ergebnisse des Tages visuell zusammen.
Feminist Future Program – neuer Name und geschärfte Zielsetzung
Auf der Vollversammlung war auch der neue Name des Frauenförderprogramms Gegenstand: Künftig werden wir unser vielfältiges Programm an Veranstaltungen, die auf die Stärkung der Handlungsfähigkeit und die Vernetzung von Frauen und INTA*-Mitgliedern (inter, non-binär, trans, agender Personen) zielen und unsere Hintergrund- und „Lobby“-Arbeit, die für echte Strukturveränderung notwendig ist, unter dem Namen Feminist Future Program zusammenfassen. In weiteren Programmpunkten wird dabei auch feministische Männlichkeit adressiert.
Feminist Future Program. So wird die Zielsetzung des Programms konkreter gefasst. Denn: Stop fixing women, fix the system – wir wollen nicht Frauen und INTA* verändern, sondern die Strukturen. Diese Strukturen, die wir verändern wollen, sind patriarchale Strukturen. Mit dem neuen Namen stellen wir klar: Gemeinsam gegen patriarchale Strukturen. Für eine Zukunft ohne unterdrückende Strukturen. Ein intersektionales Verständnis ist dabei selbstverständlich.