Circa 120 Interessierte haben sich am 26. März im Stemmerhof über die Bedeutung von Mooren in Europa und über die neue Renaturierungsrichtlinie der EU informiert. Dieses hat das EU-Parlament trotz massivem Gegenwind der Konservativen beschlossen. Bis es in Kraft treten kann, muss der EU-Umweltrat noch zustimmen. Ein Moor ist ein lebender Super-Organismus, so bezeichnete es Heinz Sedlmeier vom Landesbund für Vogelschutz. Sie sind ein Hotspot für die Biodiversität. Beispielsweise gibt es im Landkreis München, im Deininger Moos, 100 Brutvogelarten und 800 Arten von Faltern. 5 Prozent der Klimaschädlichen Emissionen gehen auf das Konto von trockengelegten Mooren, erläutert Jutta Paulus, Europaabgeordnete der Grünen.
Renaturierung durch Wiedervernässung ist deshalb echter Klimaschutz. Da die trockengelegten Moore meistens landwirtschaftlich genutzt werden, werden den betroffenen Landwirt*innen Alternativen angeboten, z.B. durch Umstieg auf Wasserbüffel statt Rindern oder durch Anbau von Schilf statt anderer Feldfrüchte. Auch die Bestückung mit Photovoltaik-Anlagen hat sich bewährt. Christian Hierneis, Landtagsabgeordneter der Grünen im Bayrischen Landtag referierte über die Bedeutung intakter Naturräume auch in der Stadt. Entsiegelung, Baumschutz, Begrünung von Fassaden und Dächern in der Stadt helfen nicht nur den Tieren, sondern vor allem auch dem Menschen.