Am 15. Januar gaben die GRÜNEN München Land und Stadt zusammen mit den GRÜNEN aus Ramersdorf-Perlach, dem Bezirk Oberbayern und der Landtagsfraktion eine gemeinsame Pressekonferenz zum Thema Hachinger Tal.
Die von Bebauung bedrohte Frisch- und Kaltluftschneise (wir berichteten darüber: Beschluss Stadtversammlung) muss aufgrund ihrer enormen Bedeutung als „Regionaler Grünzug“ und als natürliche „Klimaanlage Münchens“ freigehalten werden. Das Besondere: Die GRÜNEN arbeiten hier über kommunale Grenzen hinweg. „Die Zeiten der Kirchturmpolitik, wo die eine Gemeinde der anderen die Frischluftzufuhr zubetoniert, muss vorbei sein.“, so Kilian Körner, Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN aus Neubiberg. Auch Christoph Nadler, Landtratskandidat für Oberbayern betonte diese einmalige politische Zusammenarbeit.
Für die Umlandgemeinden geht es besonders um den Grünzug mit seiner Naherholungsqualität, wie auch Tanja Campbell (Bürgermeisterkandidatin Ottobrunn), David Grothe (Bürgermeisterkandidat Taufkirchen) und Armin Konetschny (Bürgermeisterkandidat Unterhaching) unterstrichen. Für München geht es um den Erhalt der „Luftröhre“ des Stadtklimas, wie Claudia Köhler (MdL) passend äußerte. „Wird hier die Frischluftzufuhr beschränkt, wird dies Folgen für rund 100.000 Münchnerinnen und Münchner haben. Die Wirkung der Kaltluftschneise reicht bis etwa zum Ostfriedhof und damit bis an den Rand der Innenstadt. Das müssen wir erhalten, sonst gefährden wir die Gesundheit der Bevölkerung.“, so Paul Heger, Meteorologe und Sprecher der GRÜNEN Ramersdorf-Perlach. Dies betonte auch Joachim Lorenz, ehemaliger Umweltreferent Münchens, der zudem mehrfach anmahnte, die Ergebnisse der neuen Klimastudien offenzulegen: „2013 habe ich selbst den Deutschen Wetterdienst beauftragt, eine neue Studie anzufertigen. Diese sollte 2018 fertig sein. Bis heute warten wir auf die Veröffentlichung, welche wichtige Daten in dieser Debatte liefern würde.“ Mutmaßungen, die CSU-nahe Umweltreferentin möchten die Studie bis nach der Wahl zurückhalten und parallel sollen Fakten hinsichtlich der Bebauung geschaffen werden, liegen nahe, wie auch Christoph Nadler in den Raum stellt.
Da auf Münchner Flur hauptsächlich Wohnbebauung geplant wäre, äußert sich die grüne OB-Kandidatin für München Katrin Habenschaden unmissverständlich: „Wir brauchen dringend neuen Wohnraum, aber es kann nicht sein, dass es nur darum geht, welche Grünfläche als nächstes betoniert wird. Wir müssen erst einmal schauen, welche Möglichkeiten wir haben, bereits versiegelte Areale zu nutzen. Und da gibt es großes Potential wie im direkt nebenan befindlichen und nicht mehr in Gänze benötigen Gewerbegebiet Perlach.“
Am 19. Februar laden die GRÜNEN München zusammen mit den GRÜNEN aus Ramersdorf-Perlach zu einer Veranstaltung zum Hachinger Tal. Mit dabei unter anderem der ehemalige Umweltreferenz Joachim Lorenz, Stadträtin Sabine Krieger und Meteorologe Paul Heger. Los geht es um 19:00 Uhr im Balan Deli, Balanstraße 73 / Haus 31, 81541 München.