Lt. Pressemitteilung der Süddeutschen Zeitung vom 18./19. Januar soll das Bürogebäude Karl auf dem ehemaligen Mahag-Gelände komplett an Apple vermietet werden. Es sollen dort 1500 neue hochwertige Arbeitsplätze für Apple entstehen. Es werden erneut u.a. auch in der Maxvorstadt mehr als 1500 Gut- und Topverdiener Wohnraum suchen. Die Mietpreise von gut 20,00 € pro Quadratmeter werden dabei von Apple als sehr verträglich angesehen. Damit ist mit einer weiteren enormen Steigerung der Miet- und Kaufpreise in der Maxvorstadt zu rechnen. Die Wohnungskrise in der Maxvorstadt wird durch den Zuzug von Topverdienern wesentlich verschlimmert. Diese negative Entwicklung ist bereits im Silicon-Valley zu beobachten. Deshalb ist auch hier zu erwarten, dass die Miet- und Kaufpreise sich verdoppeln. Der BA 3 ist besorgt über diese Mitteilung und bittet die LH München um folgende Auskunft:
1. Warum wird Apple nicht aufgefordert, sich am Wohnungsbau für seine Mitarbeiter*innen finanzi-ell zu beteiligen, um ihrer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden? 1500 Arbeitsplätze erfordern 1500 Wohnungen!
2. Warum werden Firmen, die sich hier ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen, seitens der LHM nicht generell aufgefordert für ihre Mitarbeiter*innen eigene Wohnungen zu bauen?
Begründung:
In Los Angeles und Umgebung, wo sich die große Unternehmen und Internetkonzerne niedergelas-sen haben, regt sich allerorten Widerstand. Die gut bezahlten Jobs führen zu einer Verdrängung am Miet- und Kaufmarkt und erhöhen die Preise. Der Durchschnittsverdiener kann sich dort keine Wohnung mehr leisten. Auch in der Maxvorstadt sind diese Entwicklungen sichtbar. Drei große Dax-Firmen, Brauereien, zahlreiche Bürogebäude im Arnulfpark, am Stiglmaier-Platz, in der Mars- und Arnulfstraße, Banken. Rundfunk, Telekom, Google, Ministerien und Justiz sind im Viertel ansässig. Ein Teil dieser Mitarbei-ter wohnt auch in der Maxvorstadt. Schon jetzt können sich gutverdienende Akademikerehepaare, auch im öffentlichen Dienst, keine Wohnung in ihrem ansässigen Viertel mehr leisten, geschweige denn dass noch Normal- oder Geringverdiener eine Chance hätten. Die derzeitig im Viertel errichteten Wohnungen liegen alle im hochpreisigen Segment und kosten ab 800.000,— € aufwärts. Deswegen sollten, wie auch in den USA, die Unternehmen aufgefordert werden, sich am Woh-nungsbau für Ihre Mitarbeiter zu beteiligen. Die Unternehmen sollten mit ihren immensen Gewinnen auch etwas für die Gesellschaft tun. Einige Chefs der großen Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie etwas tun müssen, damit sich das gesellschaftliche Klima nicht zunehmend gegen sie selbst dreht.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Ruth Gehling, Martha Hipp, Dr. Florian Oczipk, Sabine Thiele
Originalantrag