Am sonnigen Vor-Sonntag zur Wahl trafen wir uns zum Grünen Kino im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz. Mit dabei: Unsere Oberbürgermeisterkandidatin Katrin Habenschaden, unsere zwei Stadtratskandidierenden Max Dorner (Platz 16) und Ludwig Sporrer (Platz 56) sowie Antje Drinnenberg und Valentin Riedl, die RegisseurInnen der gezeigten Filme.
Der Kurzfilm „Carlotta’s Face“ eröffnete den Nachmittag. Er erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Carlotta, die sich keine Gesichter merken kann – auch nicht ihr eigenes. Selbst ihr Spiegelbild ist ihr fremd. Die Folge davon: Ausgrenzung in der Schule von Lehrern und Mitschülern und erst spät die Erkenntnis, dass sie an der auch heute noch schwer diagnostizierbaren Krankheit „Gesichtsblindheit“ leidet. Im Nachgespräch wurde hervorgehoben, dass die Politik im Bereich der Inklusion von vielfältigen Benachteiligungen entschiedener handeln muss. Inklusion darf sich nicht auf bekannte Themen wie barrierefreie Zugänge beschränken. Wir müssen einen wachen Blick und Verständis für die vielfältigen Formen von körperlichen und psychischen Einschränkungen entwickeln und von Seiten der Politik alles dafür tun, möglichst allen MünchnerInnen ein gleichberechtigtes Leben in unserer Stadt zu ermöglichen.
Anschließend sahen wir den Hauptfilm „Lionhearted“ der Regisseurin Anja Drinnenberg. Jeder kennt die Münchner Löwen als Fußballverein im Grünwalder Stadion, aber dass es auch eine Boxabteilung gibt, die im Glockenbachviertel trainiert, ist weniger bekannt. Der Film stellt den Boxtrainer Ali vor, der neben sportlichen Ratschlägen auch immer ein offenes Ohr für die Probleme seine Schützlinge hat. So organisierte er ein Trainingscamp in Ghana, bei dem die Frauen und Männer des Teams die dortigen Umstände kennenlernen und dadurch Kraft für ihr Leben in Deutschland schöpfen. Am Ende steht die Erkenntnis, dass im Boxen viel mehr steckt als der reine Kampf im Ring. Durch seine Empathie und Hingabe schafft es Ali, die Persönlichkeiten der Jugendlichen zu entwickeln. Er vermittelt ihnen Werte, lehrt ihnen den Umgang mit Sieg und Niederlage und zeigt ihnen den Wert von Zusammenhalt und Gemeinschaft. Von Menschen wie Ali profitiert unsere Gesellschaft. Es gilt sie, politisch zu unterstützen. Dringend müsste die Stadtpolitik dem Verein beispielsweise bei der Suche nach einer neuen Halle helfen.
In der folgenden Diskussion betonte Max Dorner die Bedeutungsgleichheit der Begriffe Integration und Inklusion, da gesellschaftliche Einschränkungen vielfältige Ursachen haben: körperliche, psychische oder soziale. Die Aufgabe von Gesellschaft und Politik ist es, allen MünchneInnen die gleichberechtigte Teilhabe am Stadtleben zu ermöglichen. Indem wir Orte wie die Boxhalle fördern und Menschen wie Ali unterstützen, machen wir die Vielfalt in München lebenswert!