Runden Tisch mit Google installieren, um Lösungen zu erarbeiten den angespannten Wohnungsmarkt in der Maxvorstadt zu entlasten

Der BA Maxvorstadt bittet die LH München einen Vertreterin des Planungsreferats zu entsenden, um mit den Vertreter*innen der Fraktionen des BAs folgende Fragen zu erörtern:

  1. Gibt es seitens Google Vorstellungen, um den Wohnungsmarkt der Maxvorstadt zu entlasten, und wie können diese umgesetzt werden?
  2. Welche positiven Erfahrungen hat Google in diesem Zusammenhang in anderen Städten gesammelt und welche Lösungen hat Google in anderen Städten gefunden, um seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden? Wie können vergleichbare Lösungen
    in München umgesetzt werden?
  3. Was wurde mit den hohen Beträgen, die Google im Silicon Valley investiert hat, konkret umgesetzt?
    Wie können finanzielle Beiträge von Google und vergleichbaren Unternehmen für den öffentlichen Wohnungsbau auf freiwilliger Basis bzw. im Rahmen der geltenden Rechtslage gewährleistet werden?
  4. Welche Möglichkeiten bestehen, im Postpalast selbst Wohnraum zu schaffen?
  5. Wäre es nicht auch aus Sicht von Google erstrebenswert, wenn das Unternehmen in München eine Vorbildfunktion übernähme und so ein nachhaltiges und nachahmenswertes Vorzeigeprojekt schaffen würde?

    Begründung:
    In den USA engagieren sich Google & Co. inzwischen mit Milliardenbeträgen für den Wohnungsbau. Die Zielsetzung sollte daher sein, dass diese Verantwortung auch in München wahrgenommen
    wird. Die Voraussetzungen und Bedingungen dafür müssen allerdings zeitnah geschaffen werden. In San Francisco beispielsweise wurden solche Projekte leider erst angegangen, als selbst hochqualifizierte IT-Spezialistinnen und Programmiererinnen nur mehr in Campern auf
    Parkplätzen Wohnraum fanden. Wem sonst, außer internationalen High-Tech Konzernen mit entsprechenden finanziellen Ressourcen, könnte es gelingen, aus der guten alten Tradition des Werkswohnungsbaus, mutige, innovative und nachhaltige Konzepte zu entwickeln? Wenn Google
    damit beginnen würde, sich hier einzubringen, werden sicher auch andere große Firmen wie Apple oder Amazon in der Stadt nachziehen und es bestünde Hoffnung auf echte Besserung. Denn gerade in der Maxvorstadt haben wir seit Jahren eine extrem angespannte Wohnungssituation und zu wenige Erhaltungssatzungsgebiete.
    Google will seine Mitarbeiterinnen dazu motivieren, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Das ist grundsätzlich positiv zu sehen. Dabei bleibt jedoch zu bedenken, dass Mitarbeiterinnen, die mit dem Fahrrad kommen, auch in der Nähe wohnen müssen. Wenn also rund 1.800 Wohnungen sukzessive von sehr gut verdienenden Google-Mitarbeiterinnen bewohnt werden, wird das, ohne zusätzliche Maßnahmen, die Gentrifizierung in der Maxvorstadt massiv fortschreiten lassen. Zum Wohle aller, insbesondere auch Google selbst, sollte unser Viertel lebendig bleiben und auch Menschen, die in den Dienstleistungsberufen arbeiten, sollten es sich zukünftig leisten können, in der Maxvorstadt zu wohnen. Ein Lösungsansatz könnte daher auch sein, speziell jetzt, wo die Corona-Pandemie gezeigt hat, dass Home Office für Mitarbeiterinnen in IT-Unternehmen sehr umfassend umsetzbar ist, zu prüfen, inwieweit Wohnraum direkt in der Arnulfpost selbst geschaffen werden kann. Wenn dort zumindest für Praktikantinnen, Auszubildende oder zeitlich befristete Mitarbeiterinnen Unterkünfte geschaffen werden, würden dem Markt in der Maxvorstadt weniger Wohnungen entzogen bzw. über Airbnb temporär vermietet und dadurch zweckentfremdet.

    Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
    Franziska Dobler
    Ruth Gehling
    Georg Jakob
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