Das Testchaos an bayerischen Schulen ist kaum zu überbieten. Die Schnelltests reichen an vielen Schulen in Neuhausen-Nymphenburg bisher nicht einmal für die erste Woche nach den Ferien und die gelieferten Tests sind zur Selbsttestung von Schüler*innen (mindestens bis zur 6. Klasse) gänzlich ungeeignet.
Wie viele weitere Tests in den Osterferien zu erwarten sind, wurde den Schulen seitens des Kultusministeriums bisher nicht kommuniziert. Vielmehr beschränkt es sich auf praxisferne Dienstanweisungen: Die Lehrkraft gibt den Schüler*innen „mündliche Anleitung für die Durchführung der Tests. Die Testung führen die Schülerinnen und Schüler in jedem Fall selbst durch.“[i]. Statt der einfach zu handhabenden „Lollipop“-Tests oder Gurgel-Tests erhielten die Schulen bisher aber ausschließlich Siemens- und Roche-Tests, die für eine korrekte Ausführung dringend geschultes Personal brauchen und insbesondere von jüngeren Kindern selbst nicht durchführbar sind (s.u.).
Engagierte Schulteams, die seit einem Jahr unter Extrembedingungen mehrere Jobs parallel schultern (Präsenzunterricht, Distanzunterricht für halbierte Klassen, Notbetreuung und teilweise noch die Unterstützung der eigenen Kinder im Distanzunterricht), hätten Unterstützung verdient, statt weiterer Aufgaben, Streichung der Faschingsferien und Beleidigungen (wie kürzlich durch den CSU-Politiker Josef Pschierer, MdL).
Wir als Grüne in Neuhausen-Nymphenburg fordern daher im Schulterschluss mit der grünen Landtagsfraktion: „Nach mehr als einem Jahr Pandemie-Geschehen ist verlässliche Bildung in Präsenz für Wissenserwerb, Bildungsgerechtigkeit sowie für die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen unabdingbar. Um an allen bayerischen Schulen, auch in Hotspots, sicher in Präsenz unterrichten zu können, sind konsequent umgesetzte, flächendeckende Testungen notwendig. Diese werden ergänzt durch zeitnahe Impfterminangebote für alle Lehrkräfte und Beschäftigten an Schulen!“ (Konzeptpapier der Grünen Fraktion im Landtag[ii]). Konkret heißt das:
- Testungen an den Schulen (bis mindestens zur 6. Klasse) sollen durch geschulte, schulexterne Dienstleister*innen durchgeführt werden, ab Klasse 7 sollte geschultes Personal die Testungen zumindest beaufsichtigen.
- Die Auswertung der Schultests sollte zunächst im Pool erfolgen (z.B. für alle Kinder einer Klasse), um Stigmatisierungen positiv getesteter Schüler*innen zu vermeiden und die Zustimmungsbereitschaft der Eltern zu den Schultestungen zu erhöhen.
- Bereitstellung von ausreichend und geeignetem Testmaterial, um den Präsenzunterricht längerfristig für Kinder und Lehrkräfte sicher zu ermöglichen.
- Schnelle Umsetzung der Impfungen für Personal an Schulen und Kitas.
Weitere Konkretisierungen bei der Umsetzung findest Du hier:
[i] https://www.km.bayern.de/ministerium/meldung/7047/faq-zum-unterrichtsbetrieb-an-bayerns-schulen.html
[ii] https://www.gruene-fraktion-bayern.de/dokumente/corona-gruene-initiativen-in-der-pandemie/
