Bei ihrem Listenaufstellungs-Parteitag am Freitag, den 9. April 2021 haben die Grünen München ihre Direktkandierenden für die Grünen-Landesliste gereiht.
„Wir sind stolz, vier so unterschiedliche Kandidierende nominiert zu haben, die München für unsere grünen Ideen gewinnen und starten motiviert in diesen außergewöhnlichen Wahlkampf“, sagt Joel Keilhauer, Vorsitzender der Grünen München.
Die Kandidierenden sind wie folgt aufgestellt:
Listenplatz 1: Dieter Janecek – München-West/Mitte
Dieter Janecek (44) ist seit 2013 Mitglied des Bundestages und engagiert sich besonders bei den Themen Wirtschaft, Klima und Digitalisierung für unsere grüne Agenda.
„Viele Unternehmen im Land sind längst bereit für die ökologische Transformation. Dafür braucht die Wirtschaft aber vor allem eines: Grünen Strom. Diese Bundesregierung bremst aber seit Jahren die Energiewende aus, anstatt Planungssicherheit zu schaffen und auf den raschen Ausbau von Wind- und Solarstrom zu setzen. Das ist nicht nur fatal für den Klimaschutz, sondern auch eine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts. Denn nur Unternehmen mit klimaverträglichen Geschäftsmodellen werden auf Dauer bestehen können. Deshalb muss eine grün geführte Bundesregierung für einen Neustart in der Energie- wie in der Wirtschaftspolitik sorgen – damit wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens einhalten und den Wohlstand von morgen sichern können“, sagt Janecek.
Auch die schleppende Digitalisierung Deutschlands will Janecek vorantreiben:
„Wie unter einem Brennglas hat die Pandemie das Scheitern der Digitalpolitik vor Augen geführt. Ob in der Schule, in den Gesundheitsämtern oder bei der digitalen Infrastruktur – Deutschland ist Schlusslicht. Eine klare Zuständigkeit für Digitalisierung in der Bundesregierung fehlt, stattdessen erleben wir organisierte Plan- und Konzeptlosigkeit, neue innovative Ideen überleben selten die monate- oder teils jahrelange Ressortabstimmung. Neben einem Neustart in der Klimapolitik muss es eine der zentralen Aufgaben einer neuen Bundesregierung sein, die Digitalpolitik zu ordnen und endlich damit anzufangen, die Digitalisierung zu gestalten, und zwar im Sinne des Gemeinwohls – anstatt nur den Entwicklungen hinterherzulaufen oder sich an den Interessen der großen IT-Konzerne auszurichten.“
Listenplatz 2: Jamila Schäfer – München-Süd
Jamila Schäfer (27) engagiert sich seit 2011 bei den Grünen und war Sprecherin der Grünen Jugend, erst in München, dann bundesweit, bis sie 2018 zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen gewählt wurde.
„Ich möchte Bundespolitik vor Ort transparent und ansprechbar machen, so dass die Menschen im Wahlkreis auch zwischen den Wahlterminen das Gefühl haben, mitentscheiden können“, sagt Jamila Schäfer.
Schäfer studiert Soziologie und Philosophie und pendelt zwischen München und Berlin.
„Um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und wo es geht, zurückzugewinnen, möchte ich mich auch in Berlin für mehr Transparenz in der Politik einsetzen, etwa durch ein verbindliches Lobbyregister und strikte Veröffentlichungspflichten bei den Nebeneinkünften für Abgeordnete. Außerdem will ich, dass wir uns den großen Herausforderungen wie Klimakrise und sozialer Ungleichheit ehrlich stellen. Damit das Klimaabkommen und die Menschenrechte endlich der Handlungsrahmen unseres Wirtschafts- und Handelssystem werden, braucht es zum Beispiel ein konsequentes Lieferkettengesetz.“
Listenplatz 3: Doris Wagner – München-Nord
Doris Wagner (58) ist seit über 20 Jahren eine Grüne Kämpferin und saß von 2013 bis 2017 im Bundestag.
„Ich bin die Stimme der Menschen in meinem Wahlkreis, denen das Leben etwas abverlangt“, sagt Doris Wagner, die den Kampf gegen Armut ganz weit oben auf ihre Agenda gesetzt hat: Rentner*innen, die sich keine neue Brille kaufen können; Kinder aus abgehängten Familien; Menschen, die durch Corona den Boden unter den Füßen verlieren.
Beruflich leitet Wagner die Stabsabteilung Direktion der Messe München und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Unternehmen und Politik.
„Unsere Verantwortung endet nicht an den deutschen und auch nicht an den europäischen Grenzen. Ich kämpfe dafür, dass Mädchen und Frauen überall in der Welt sicher zur Schule und zur Arbeit gehen können und dass sie frei von Gewalt und selbstbestimmt ihr Leben gestalten dürfen.“
Listenplatz 4: Vaniessa Rashid – München-Ost
Vaniessa Rashid ist seit 2014 Bezirksausschussmitglied in Ramersdorf-Perlach, sowie Integrationsbeauftragte und Beauftragte gegen Rechtsextremismus.
„In München leben so viele Nationen, so viele Kulturen, es gibt so viele Schätze an Geschichte und Vielfalt. Für sie alle möchte ich eine Stimme im Bundestag sein. Wir leben hier, wir lieben hier und sind Teil dieser Gesellschaft. Für die Weltstadt mit Herz möchte ich Politik mit Herz machen“, sagt Vaniessa Rashid.
Bereits mit 16 Jahren war sie Gründungsmitglied der Kurdischen Frauengruppe Nergiz e.V.
„Als Flüchtlingskind möchte ich meine Erfahrungen der drei Jahre auf der Flucht und mein Ankommen hier in Deutschland nutzen und Politik mit den Menschen und für die Menschen machen. Dem Bundestag tun Politiker*innen gut, die einen Bezug zur realen Lebenssituation der Menschen haben. Und diese bringe ich mit.“
„Es freut uns besonders, dass unsere Kandidierenden ein breites Spektrum in der Bevölkerung abbilden: Wir haben zwei erfahrene Bundestagspolitiker*innen dabei, aber auch zwei Frauen unter dreißig, die auf ein langes politisches Engagement zurückblicken können“, sagt Ursula Harper, Vorsitzende der Grünen München.