Die Vorsitzende der Münchner Grünen Heidi Schiller hat bei der Stadtversammlung der Partei am Abend des Mittwoch, 29. Juni, erklärt, dass sie ihr Amt aus beruflichen Gründen Ende September niederlegen wird. Rücktritt und Wahl einer Nachfolgerin sollen auf einer Stadtversammlung am 26. September erfolgen.
Schiller ist seit vielen Jahren beruflich im Senegal tätig – als Projektentwicklerin für erneuerbare Energien und Umwelt. Ein neues Projekt dort für nachhaltige Ökobaustoffe erfordert eine mehrmonatige Anwesenheit vor Ort ab Oktober: Konkret sucht sie Wege, ein bestimmtes Schilfrohr im Senegal als Rohstoff zu gewinnen, von dem schon bekannt ist, dass es ein ökologisches Multitalent ist, beispielsweise als Baustoff – nur gibt es noch keinen Weg, es wirtschaftlich zu ernten.
Ihre Entscheidung kommentiert Schiller: „Die Münchner Grünen brauchen einen schlagkräftigen und vollzähligen Vorstand, gerade wenn es jetzt spürbar auf die Wahlen zugeht. Mit mindestens drei Monaten im Senegal stehe ich der Partei nicht so zur Verfügung, wie ich dieses Amt ausfüllen möchte. Um eine gute Nachfolge ist mir nicht bange – im Schilf-Projekt gibt es hingegen kaum eine personelle Alternative.“
Hermann Brem, gemeinsam mit Schiller Vorsitzender der Münchner Grünen: „Ich bedaure, dass Heidi Schiller ihren Rückzug vom Amt der Vorsitzenden angekündigt hat und danke Heidi aber schon jetzt sehr nachdrücklich für die Zusammenarbeit im Vorstand und die vielen wichtigen Impulse, die sie im Vorstand gesetzt hat. Ich freue mich andererseits, dass sie als Grüne sich auch beruflich für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Lebensqualität im Senegal engagiert und so aktiv Fluchtursachen bekämpft und hilft, die Welt ganz konkret ein bisschen grüner zu machen. Das ist toll und dabei wünschen wir Münchner Grüne ihr viel Erfolg und alles erdenklich Gute!“