„Mehr Grün, weniger Grau!“ Die Münchner Grünen entwerfen auf ihrem Stadtparteitag ein konkretes Zukunftsbild für die Stadtgestaltung Münchens im Einklang mit Klimaschutz und Natur. In konstruktiven Debatten wurde eine Vision für die Mobilität in München gestaltet.
Das Leitbild der Münchner Grünen für die Zukunft Münchens ist eine ökologisch und sozial tragfähige Stadtentwicklung. Hierbei liegt der Fokus auf der Klimaresilienz, dem Umwelt-, Natur- und Artenschutz, der Mobilitätswende, einer zukunftsorientierten Energieversorgung, vollumfänglicher sozialer Infrastruktur, bezahlbarem Wohnraum und Ressourcenschutz.
Konkurrierende Ziele miteinander in Einklang zu bringen, erfordert sorgsame Abwägung sowie zukunftssichere Lösungen. Dabei setzen die Grünen München auf eine intensive Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten, der Verwaltung und direkt mit den Bürger*innen vor Ort.
„Die wichtigsten Faktoren für eine klimaresiliente, kühlere Stadt sind Bäume, Grünflächen, Kaltluftschneisen, Wasserflächen und die Umsetzung des Schwammstadtprinzips. Wir planen langfristig und bringen Umweltschutz, Naturerhalt, eine hohe Lebensqualität, schlüssige Verkehrskonzepte und die Energiewende so weit wie möglich in Einklang. So schaffen wir eine nachhaltige Stadt für Menschen“, sagt Svenja Jarchow, Vorsitzende der Grünen München.
So will die Partei den Status Quo des öffentlichen Raums überprüfen und überlegen, wie dieser erhalten bleiben, begrünt und gekühlt werden kann.
Zusätzlich engagieren sich die Grünen München, Flächen nach Möglichkeit an Menschen und Natur zurückzugeben, die heute weitgehend der Autoverkehr besetzt – sofern dies im Sinne des Stadtverkehrs vertretbar ist. Hierzu zählen potenziell die Reduzierung von Fahrspuren und die Schaffung gänzlich vom Autoverkehr befreiter Flächen. So ist es das Ziel, den Boulevard Sonnenstraße schnellstmöglich umsetzen. „Mehr Grün, weniger Grau! Für eine Sonnenstraße, die ihren Namen verdient“, bringt es Susanne Mesan, Sprecherin der Grünen Jugend München, auf den Punkt.
„Uns Grünen ist bewusst, dass München dauerhaft nur dann lebenswert bleiben kann, wenn sich der Anstieg der Temperaturen in einem erträglichen Rahmen bewegt und die Luftqualität gut bleibt oder wird. Deswegen setzen wir uns nicht nur für eine Energie- und Verkehrswende ein, sondern heben den Schutz und Erhalt von Bäumen sowie den Schutz, Erhalt und Ausbau von Grünflächen auf ein neues Niveau“, sagt Joel Keilhauer, Vorsitzender der Münchner Grünen. Um aktuell zur Naherholung genutzte Flächen – darunter die innerstädtische Isar – nicht weiter zu belasten, sorge man für Alternativen über München verteilt. Mit einer novellierten Baumschutzverordnung können wir den Fokus auf mehr Baumschutz und den Erhalt des Grünvolumens setzen. Damit nicht nur die reine Anzahl an gefällten Bäumen ersetzt wird, sondern deren Grünvolumen und damit ihr ökologischer Wert, um in wenigen Jahrzehnten bereits ein echtes Plus an Grün verzeichnen zu können, das unseren klimatischen Anforderungen gerecht werde.
In Sachen Mobilität setzen die Grünen München auf das Prinzip „Stadt der kurzen Wege“. Stadtteilzentren werden mit attraktiven und durchgängig sicheren Wegen für Mobilität aus eigener Kraft erschlossen und versorgen die gewachsenen Nachbarschaften mit dezentralen Geschäften und Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Dieses Vorhaben erfordert ein engmaschiges Fuß- und Radverkehrsnetz, das zusammen geplant wird und das alle Menschen ohne Konflikte nutzen können.
Eine entsprechende Fußverkehrsstrategie und forcierte Umsetzung des Radentscheids München priorisieren die Nahmobilität und sichern attraktive Wegverbindungen in gemischter Nutzung der Quartiere. Diese Maßnahmen werden Leitbild zukünftiger Planung und bestehende Planungen sollen vor der Umsetzung dahingehend überprüft und gegebenenfalls verbessert werden.