Freistaat und Bahn bremsen Verkehrswende in München durch weitere Bauverzögerungen aus

Weitere Verzögerungen beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke sowie die erneute Nicht-Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs in Laim zeigen: Freistaat und Bahn gefährden mit ihrem erneuten Versagen wichtige städtische Verkehrsprojekte und bremsen die notwendige Verkehrswende in München aus.

Mobilität ist ein Grundbedürfnis und Voraussetzung für eine funktionierende Stadt. Ohne einen leistungsfähigen Nahverkehr keine Verkehrswende in München. Nachhaltige Verkehrspolitik ist auch einer der Schwerpunkte unserer grünen Stadtratsfraktion.

Doch der Freistaat Bayern als Projektverantwortlicher und die Deutsche Bahn als Bauherr versagen immer wieder beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke – mit Folgen für die Stadt. Jüngstes Beispiel: Trotz der S-Bahn-Sperre über Ostern ist der neue Bahnsteig in Laim nicht in Betrieb gegangen – die Inbetriebnahme sollte ursprünglich im Juni 2022 erfolgen. Die erneute Verzögerung hat Folgen für weitere wichtige Projekte, darunter die Umweltverbundröhre in Laim und die Trambahn-Westtangente der Stadt.

„Der Freistaat Bayern muss endlich seiner Aufsichtsfunktion gerecht werden. Wo ist denn eine verbindliche und verlässliche Projektkommunikation? Die hat nicht nur Verspätung, sondern ist bisher komplett ausgefallen. Wenn es jetzt bei der Verbundröhre eine weitere Verzögerung gibt, steht der Zeitplan für die Tram-Westtangente auf der Kippe“, sagt Joel Keilhauer, Vorsitzender der Münchner Grünen.

Auch Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN, kritisiert zurecht: „Dass ein wichtiger Bauschritt bei einem Milliardenprojekt kommentarlos um Monate verschoben wird, ist nicht akzeptabel und gehört aufgeklärt.“

Der massive Ausbau des ÖPNV ist eine zentrale Säule für das Gelingen der notwendigen Verkehrswende in München. Zudem kämpfen wir dafür, dass alle Münchner*innen zu Fuß oder mit dem Rad sicher und bequem unterwegs sind.

Wir Grüne wollen vor allem die Querverbindungen zwischen den Stadtvierteln ausbauen – am besten mit der Tram und Elektro-Bussen. Dringend notwendig ist auch eine Ring-S-Bahn für München.

Svenja Jarchow, Vorsitzende der Grünen München: „Das Stammstrecken-Desaster verzögert sich nicht nur immer weiter, sondern verbuddelt auch immer mehr Finanzmittel in Milliardenhöhe. Das Geld fehlt für andere dringend notwendige Verkehrsprojekte, wie den Ring-Ausbau der S-Bahn. Der Freistaat gefährdet durch seine schlechte Projektaufsicht den Zeitplan wichtiger städtische Projekte wie die Tram-Westtangente. Das Ergebnis sind zurecht verärgerte Münchner*innen, die weiter auf einen verbesserten ÖPNV warten müssen.“