Bis 2030 wird München um rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen – und auch das Umland wächst rasant. Stadtplanung und Wohnungsbaupolitik stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Bezahlbarer Wohnraum war in München schon immer Mangelware, die Situation verschärft sich aber zunehmend. Und natürlich reichen Wohnungen alleine nicht aus – es braucht auch Schulen und Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit- und Kulturangebote, attraktive Stadtteilzentren und vieles mehr.
Als Münchner Grüne kämpfen wir gleichermaßen für bezahlbaren Wohnraum und für den Erhalt der in einer dichter werdenden Stadt unverzichtbaren Grünflächen. Damit wir Grünflächen bewahren können, müssen wir aber höher, urbaner und kompakter bauen, so wie es die klassische europäische Stadt ausmacht. Fünf bis sieben Etagen sollten im Wohnungsbau städtischer Standard sein – wie übrigens in vielen anderen Städten üblich, beispielsweise in Wien. Die österreichische Hauptstadt liegt dabei bei den Lebensqualitätsrankings traditionell immer auf den ersten Plätzen. Auch beim Bau bezahlbarer Wohnungen ist uns Wien mit seinem hohen Anteil kommunaler Wohnungen Vorbild. Der Mietexplosion in München begegnen wir nur, wenn wir den städtischen Wohnungsbestand deutlich erhöhen und Genossenschaften konsequent fördern.
Wir Grüne fordern 50 Jahre nach der „autogerechten Stadt“ endlich eine Weiterentwicklung zur „menschengerechten Stadt“. Eine dichtere und urbanere Stadt kann nur mit weniger Autoverkehr und höherer Aufenthaltsqualität des Stadtraums funktionieren. Entscheidend für unsere dynamische Stadt ist es, den öffentlich nutzbaren Raum zu erhalten und ihn kreativ wie zeitgemäß weiterzuentwickeln. Plätze wie den Max-Josephs-Platz vor der Oper, den Odeonsplatz, den Isartorplatz und viele andere Plätze wollen wir lebenswert gestalten.